Als neuer Würzburger möchte ich meine Stadt gerne per Fahrrad entdecken. Wenn ich vom Bahnhof aus das Zentrum erkunde, fahre ich als Erstes in die Kaiserstraße. Am Anfang der Kaiserstraße steht ein großes Schild, das mir zeigt, dass hier die Fußgängerzone anfängt. Straßenbahnen & Fahrräder sind aber auch erlaubt, super!
Nach einer Runde durch die Stadt möchte ich vom Barbarossaplatz durch die Kaiserstraße zurückfahren. Aber Moment mal, ein Verbotsschild?
Reinfahren geht, aber rausfahren nicht
Straßenbahnen dürfen hier ohne Probleme weiterfahren, aber das Fahrräder-frei-Schild gibt es nicht mehr. Ich darf also in die Fußgängerzone hineinfahren, aber ich darf nicht mehr raus! Hilfe! Hmm… naja, alle fahren hier weiter, also ich auch.
Wenn ich fast am Ende der Kaiserstraße bin, gibt es das Schild nochmal, und wieder ohne Fahrradausnahme. Das wird mir langsam ein bisschen zu Kafkaesk… Nochmal weiterfahren. Hier sieht man schon mehr zögernde RadfahrerInnen. Vor allem die, die am Ende der Kaiserstraße links abbiegen wollen haben es schwierig.
Es ist total unklar wo man hier hinfahren sollte. Überqueren und dann links, was die meist logische Variante wäre, ist viel zu gefährlich, weil es keine Ampel oder Markierungen gibt (linkes Bild). Zudem gibt es auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine nervige Bordsteinkante. Ich könnte einen Umweg nach rechts über 3 Ampeln nehmen, aber das ist mir echt zu umständlich (mittleres Bild). Die beste Möglichkeit im Moment scheint zu sein, über zwei Fußgänger-Ampeln zuerst die Straße links zu überqueren, und dann zwischen den (vielen!) Fußgängern den Ring zu überqueren. Pfff….!
Eine radfahrerfreundliche Lösung für die Kaiserstraße
Wie sollte es denn aussehen? Auf dem Bild unten seht ihr eine mögliche Lösung für eine normale und sichere Überquerung für Radfahrer. In der Kaiserstraße sollte es einen rot gefärbten (= deutlich erkennbar und sicher!) Radweg geben, der mit einer Sortierspur und einer Fahrrad-Ampel endet. Die Fahrrad-Ampel sollte mit der Fußgängerampel gleichgeschaltet sein, damit auch die Autofahrer nicht länger warten müssen. Wenn eine Straßenbahn durchfahren möchte, sollte die Fahrrad-Ampel rot bleiben bis die „Straba“ vorbei ist. Und natürlich sollte man nicht vergessen eine Ausnahme für Radfahrer unter die Verbotsschilder zu hängen!
Dieses Bild zeigt erstmal nur auf eine sichere Überquerungsmöglichkeit für Radfahrer, wie sie eigentlich sebstverständlich sein sollte. Als ich dieses Bild erstellt habe, sind mir noch viele andere Einzelheiten aufgefallen, die Radfahrern (und deshalb allen Verkehrsteilnehmer) das Leben sicherer und einfacher machen könnten. So gibt es z.B. in der Kaiserstraße genug Platz für einen deutlich erkennbaren Radweg in beide Richtungen. Zudem fällt es auf, dass die Radwege am Ring entlang kaum einen Sicherheitsabstand zu den Autofahrern haben. Das ist für beide ziemlich nervig und unsicher. Also, genug Futter für einen nächsten Beitrag… 🙂
Quellen für das letzte Beitragsbild: Google Maps und Radosław Drożdżewski (CC License)
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